Quttinirpaaq-Nationalpark (Kanada)



Quttinirpaaq-Nationalpark

Der zweitgrößte Nationalparks Kanada ist mit 37.775 Quadratkilometer Fläche der Quttinirpaaq-Nationalpark. Der Park mit dem fast unaussprechlichen Namen befindet sich in Nunavut.
Der Name stammt vom Urvolk der Inukitut und bedeutet Gipfel der Welt. Im Jahr 1988 erhob man den größten Teil des heutigen Parkgebietes zum Ellesmere National Park Preserve. Schon 1999 benannte man ihn in Quttinirpaaq um. Seit dem 19. Februar 2001 ist er offiziell ein Nationalpark.

Geografie des Quttinirpaaq-Nationalpark

Die Ellesmere-Inseln befinden sich im nördlichen Teil des Parkes. Eine große Ausnahme, auch flächenmässig, bildet das Areal um die kanadische Militärstation Alert. Diese liegt im äußersten Nordosten der Insel. Jegliche Zivilisation liegt weitab vom Parkgebiet. Das stark zerklüftete Gebiet der Insel entspricht etwa 10 Prozent der Fläche Deutschlands.
Der Arktische Ozean umschließt die Küsten der Region. Die beeindruckenden Gletschertäler, tiefe Landeinschnitte und sieben Fjorde ragen stark zerklüftet aus der Landschaft heraus.
Die Gebirgsketten United States Range und Britisch Empire Range verfügen über eine bis zu 1.000 Meter dicken Eisdeckschicht. Diese stammt noch aus der letzten Eiszeit.

Auf etwa 158 Metern über dem Meeresspiegel befindet sich der Hazensee. Dieser wird gerne auch als Oase bezeichnent. Denn der von Bergen und Plateau geschützte See erreicht im Sommer durchschnittliche Mittagstemperaturen von bis zu 20 Grad. Und bleibt somit fast 70 Tage komplett frostfrei!

Geschichte des Quttinirpaaq-Nationalparks

Vor mehr als 4.000 Jahren haben sich hier im heutigen Gebiet des Quttinirpaaq-Nationalparks Menschen aufgehalten. Sie haben hier auch gelebt, was die Spuren der Besiedlung aus dieser Zeit beweisen. Man weiss heute, dass die ersten Menschen in dieser Region Paläo-Eskimos waren. Sie gehörten der Prä-Droset-Kultur an. Darauf folgten die Stämme der Dorset-Kultur und danach die der Thule-Kultur.
Auch die Spuren der letzten Bevölkerung sind noch zu sehen. Sie enden allerdings 1600-1850. Denn während der so genannten Kleinen Eiszeit verschwanden die Menschen von der Ellesmere-Insel.
Erst im Jahre 1882 erreichte Leutnant Adophus Washington Greely dieses Gebiet. Er kam von einer amerikanischen Forschungsstation namens Fort Conger und berichtete sofort über die vielen Gletscher und die umfangreiche Gebirgswelt. Von 1957 bis 1958 errichtete man eine Forschungsbasis. Besonders bedeutend ist die Entdeckung der voreiszeitlichen Organismen. Diese blieben erhalten, da das Gebiet um den See während der Eiszeit von Gletschern unbedeckt blieb. Wissenschaftler sind bis heute mit der Analyse des Gebietes beschäftigt.

Flora und Fauna des Quttinirpaaq-Nationalparks

Gebietsweise treten hier Flechte, Moose und Gefäßpflanzen aller Art auf. Am Hazensee befindet sich eine vergleichsweise reichhaltige Vegetation, die als Nahrungsgrundlage zahlreicher Tiere dient.
Darüber hinaus findet man im Parkgebiet Grasmatten und verschiedene Weidearten. So stehen hier unter anderem der arktische Mohn und die weiße Silberwurz. Man zählte bisher 130 Pflanzenarten.
Die Moschusochsen kommen im gesamtem Parkareal in starker Population vor. Die Peary-Karibus, Polarhasen und Lemminge konnten sich im Gebiet ebenfalls erfolgreich ansiedeln. Die Polarwölfe profitieren von dem großen Nahrungsangebot, und leben hier seit über 1.000 Jahren. Auch Polarfüchse kann man hier finden. In der Küstenregion finden sich Ringelrobben, Bartrobben, Walrosse und hin und wieder Wale und Eisbären. Der Hazensee verfügt nur über eine einzige Fischart, den Seesaibling.

Teile des Parkgebietes sind aufgrund der Schutzbestimmungen nicht für den Tourismus zugänglich. Der Rest, der betreten werden darf, bietet jedoch eine traumhafte Landschaft.

Autor: Remo Nemitz

 

Transamerika - genaue Informationen für alle Länder in Amerika