Tuktut-Nogait-Nationalpark in Kanada



Tuktut-Nogait-Nationalpark

Der kanadische Nationalpark Tuktut-Nogait befindet sich in den Nordwest-Territorien. Der Name Tuktut-Nogait stammt aus der Sprache der Inuvialuktun und bedeutet schlicht Junges Karibu.
Die Gesamtfläche des Parkes beträgt 16.340 Quadratkilometer, er liegt etwa 170 km nördlich des Polarkreises. Das Gründungsjahr des Tuktut-Nogait-Nationalparks ist 1996. Besonders den Inuit verdankt der Park seinen Schutz, denn sie setzen sich seit langem und intensiv für den Erhalt des Gebietes ein.
Der Park liegt etwas abseits der Hauptrouten und das ist auch der Hauptgrund, warum hier eher weniger Touristen und Besucher anzutreffen sind. Aber die Wenigen, die kommen, sind absolut begeistert und beeindruckt.

Das Areal schützt eine Naturlandschaft arktischer Tundra. Der Name "Junges Karibus" kommt nicht von ungefähr. Hier befindet sich eines der wichtigsten Karibuhabitate in Nordamerika.

Freizeitaktivitäten im Tuktut-Nogait-Nationalpark


Viel Ruhe bietet Tuktut-Nogait-Nationalpark seinen Besuchern. Genau die richtige Stimmung und Atmosphäre, um Tierbeobachtungen zu geniessen. Neben Grizzlybären, Karibus und Bisons können auch die hier lebenden Moschusochsen beobachtet werden. Wölfe und Seesaiblinge haben hier ebenfalls ihre Lebensräume.

Die Inuvialuit leben noch heute in der Region. So können verschiedene Dörfer ebenfalls besucht werden. Man kann dann hier die Handwerke der Ureinwohner kennenlernen und das ein oder andere Souvenir erstehen.

Bedeutung der Ureinwohner für den Park

Man darf nicht unerwähnt lassen, dass die Ureinwohner seit langer Zeit für den Erhalt und den Schutz des Gebietes kämpfen. Ihnen hat der Park seinen Status als Nationalpark schlussendlich auch zu verdanken. Das Vorantreiben des Schutzes der Region wurde lange Zeit von den einflussreichen Minenbetreibern verhindert. Es wird auch vermutet, dass dabei einige Summen an Geld geflossen sein sollen. Aber dies wurde nie bestätigt. Am Ende gelang es den Ureinwohnern, dass das Areal unter Schutz gestellt wurde. Die langwierigen und mitunter schwierigen Verhandlungen haben sich ausgezahlt und so wurde im Dezember 1998 eine Einigung erzielt.

Historisches aus dem Tuktut-Nogait-Nationalpark

Viele Fragen rund um das Leben und Wirken der ersten Naturvölker im Park werden durch verschiedene archäologische Ausgrabungen aufgeworfen. Viele der gefundenen Stücke stellen die Wissenschaftler vor Rätsel. Doch eines ist sicher. Im Zentrum des Parkgebiets jagten einst die prähistorischen Thule-Inuit-Indianer. Sie hatten hier ihr Revier zum Jagen und Fischen und sammelten die Nahrung für ihre Familien. Man findet hier auch heute noch archäologische Stätten. Diese zeigen unter anderem die Karibu-Zäune und auch die Nahrungsfanggeräte der Ureinwohner. Insgesamt hat man 230 archäologisch bedeutende Ausgrabungsstätten im gesamten Parkgebiet gezählt. Die Nachforschungen haben mit ziemlicher Sicherheit ergeben, dass hier vor ca. 3.400 Jahren die ersten Menschen gelebt haben. Einige der gefundenen Werkzeuge stammen sogar aus einer länger vergangenen Zeit. Diese sind wohl Schätzungen zufolge bereits 4.000 Jahre alt.

Die ersten Europäer betraten 1771 das Gebiet. Samuel Hearne war einer von ihnen. Er war auf der Suche nach Kupfer in der Region. Von 1821 bis 1852 kamen englische Arktisforscher in das Areal, um die Region zu erkunden. Leider sprach sich auch schnell herum, dass hier viele Wale lebten und so kamen um 1900 zahlreiche Walfänger in das heutige Schutzgebiet, um die Tiere abzuschlachten. Die Tierjagd fand ihren Gipfel, als zu den Walfängern auch noch Pelzjäger und -händler kamen.

Autor: Remo Nemitz

 

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