Voyageurs-Nationalpark (USA)



Voyageurs-Nationalpark

Im US-Bundesstaat Minnesota liegt der Voyageurs-Nationalpark. Dieser erstreckt sich auf einer Fläche von 539 km². Jedes Jahr kommen etwa 235.000 Menschen hier her. Der Park wurde am 8. April 1975 gegründet.

Namensgebung des  Voyageurs-Nationalpark


Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Wasserwege von französisch-kanadischen Kanufahrern benutzt. Sie transportierten Felle und andere Güter. Im Französischen bedeutete Voyageurs Berufskanufahrer. Da diese Gegend stark von diesen Reisenden geprägt wurde, nannte man den Park Voyageurs-Nationalpark.

Auch heute noch kommen viele Kanufahrer und Angler hier her, um auf der Seen- und Inselwelt ihrem Hobby nachzugehen.

Geschichte des Voyageurs-Nationalpark

Wissenschaftlern zufolge lebten die ersten Menschen vor ungefähr 8.000 Jahren im Gebiet des heutigen  Voyageurs-Nationalparks. Sie waren hauptsächlich Jäger und Sammler. Im Jahre 1500 kamen die Sioux in das Areal und lösten die ersten Einwohner ab.
Später gelangten die ersten Weissen, vor allem die Kanufahrer, in das Gebiet. Sie waren zähe Burschen und befuhren die Wasserwege rund 180 Jahre lang. Sie trotzten Wind und Wetter und brachten die Ware über den Rainy Lake zu seinem Bestimmungsort.
Ihre Kanus waren 8 bis 11 Meter lang und aus Birkenrinde gefertigt. Sie transportierten Pelze und andere Waren vom Inneren Canadas zur Ostküste. Am Portages mussten die Fahrer ihre Kanus inklusive der Waren an Bord von einem Gewässer zum anderen tragen. Dies war notwendig, um schwierige Stellen wie Wasserfälle und Stromschnellen zu vermeiden. Die Kanus wurden erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Dampfschiffe ersetzt.
Der Pelzbedarf sank und die Nachfrage nach Holz stieg. Schon nach kurzer Zeit waren die Waldbestände im heutigen  Voyageurs-Nationalpark so gut wie abgeholzt. Im Jahre 1910 stand kaum mehr ein Baum. Wie in allen Teilen der USA grassierte auch hier um 1890 das Goldfieber. Dazu kamen Berufsfischer, ausserdem machte der Tourismus dem Gebiet stark zu schaffen. Strandhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden.
1971 wurde der Nationalpark ins Leben gerufen. Damals befanden sich die meisten Grundstücke in Seeuferlage in privatem Besitz. So verfügt der Park heute über keinen Campingplatz, weil kein Platz mehr zur Verfügung.

Tiere und Pflanzen im Voyageurs-Nationalpark


Im  Voyageurs-Nationalpark ist die Vielfalt der Vögel besonders beeindruckend. Sie sind nicht nur zahlenmässig gut vertreten, sondern auch in den verschiedensten Arten und Unterarten.
Klassische Wasservögel brüten hier neben Bodenbrütern und interessanten Singvögeln. Insgesamt leben hier 150 Vogelarten. Darunter unter anderem der Weißkopfseeadler, Fischadler, Blaureiher, Kormorane und natürlich Möwen.
Die Säugetiere haben sich überwiegen in den weniger belebten Teil der Insel zurück gezogen. Hier leben einige Schwarzbären und Weißwedelhirsche. Auch Wölfe und Luchse haben hier eine Heimat gefunden, natürlich auch viele Biber und Flußotter, die an den Gewässern reichlich Nahrung finden.

Nach der fast kompletten Abholzung vergangener Jahre wurde der Wald wieder aufgeforstet und so ist der Wald heute wieder recht üppig.
Hier gedeihen übrigens besonders schöne Seerosen und wilder Reis. Auch viele andere Wasser- und Blühpflanzen sind hier vertreten und geben in der Blütezeit ein farbenfrohes Spektakel ab.

Autor: Remo Nemitz

 

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