Gesundheit und Krankheiten in Brasilien



Impfschutz

Bei einer Einreise aus einem Gelbfiebergebiet wird von allen Reisenden, die älter als 9 Monate sind, der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung verlangt. Kann diese nicht nachgewiesen werden, drohen Einreiseverbot oder Geldstrafen.

In der Vergangenheit wurde die Gelbfieberimpfung zum Teil auch im Hafen von Rio de Janeiro von Amazonas-Kreuzfahrtreisenden verlangt. Unter Umständen können auch Fluggesellschaften den Gelbfieber-Impfnachweis bei einer Weiterreise in ein amerikanisches Gelbfieberendemiegebiet oder bei einer Weiterreise in die Amazonasregion kontrollieren.

Generell wird die Gelbfieberimpfung für grosse Gebiete in Brasilien empfohlen. Dies gilt für Reisen in das Landesinnere, für die dortigen Städte, die Hauptstadt Brasilia und in den Iguazú-Nationalpark.

Neben einer Gelbfieberimpfung wird vom Auswärtigen Amt ein Impfschutz gegen Diphterie, Tetanus,  sowie Hepatitis A empfohlen, bei längeren Aufenthalten (länger als 4 Wochen) und/oder besonderer Exposition auch ein Impfschutz gegen Hepatitis B, Typhus sowie Tollwut.

Besonders in den brasilianischen Bundesstaaten Pará und Maranhão kam es durch den Biss von infizierten Flughunden ("Vampiren") zu mehreren tödlich verlaufenden Tollwut-Infektionen. Tollwut-Infektionen sind jedoch in ganz Brasilien möglich.

Denguefieber

In zahlreichen (v.a. nordöstlichen) brasilianischen Bundesstaaten sowie in Rio de Janeiro  kann es im Sommer (November bis April) zu Dengue-Fieber-Epidemien kommen. Das Dengue-Fieber wird durch die tagaktive Mücke Stegomyia (Aedes) aegypti übertragen. Diese Krankheit kann unter Umständen sehr schwer und sogar tödlich verlaufen. Bei Reisen in Brasilien wird daher ein konsequenter Mückenschutz  unbedingt empfohlen.

Malaria

In Brasilien werden pro Jahr etwa 100.000 Malariafälle gemeldet. Für die Übertragung von Malaria ist  nachtaktive Anopheles-Mücke verantwortlich. Bleibt Malaria (vor allem die in Bolivien allerdings seltene Malaria tropica) unbehandelt, kann sie bei nicht-immunen Europäern auch tödlich verlaufen. Malaria kann auch Wochen und Monate nach dem eigentlichen Mückenstich ausbrechen.  Daher sollte auch nach der Rückkehr aus Bolivien bei Fieber ein Arzt aufgesucht werden, dieser sollte auf den Aufenthalt im Malariagebiet hingewiesen werden.

Ein hohes Malaria-Risiko herrscht unterhalb von 900 m in den Siedlungs- Bergbau- sowie Waldgebieten der brasilianischen Bundesstaaten Acre (v.a. in den Tälern des Rio Abuná, Rio Acre sowie Rio Tarauacá  und zwischen Rio Tarauacá und Rio Cruzeiro), Pará (Norden), Amapá (Norden und das Jari-Tal,) Rondônia (Norden), Amazonas (in der weiteren Umgebung und benachbarten Bezirken der Städte und an den Unterläufen von Javarí, Madeira, Negro, Solimões und Purus), Roraima (Westen), Maranhão (Norden), Mato Grosso (mittlerer Westen) sowie Tocantins (zentrale und nördliche Araguaia-Region).
Mittleres Malaria-Risiko besteht in den restlichen ländlichen Regionen, den Außenbezirken größerer Städte der oben genannten Staaten und im Hinterland der Ilha de Marajo.
Geringes bis sehr geringes Malaria-Risiko besteht in den Städten Boa Vista, Porto Velho, Manaus, Macapá, Marabá und Santarém.
In den Städten der Ostküste einschliesslich Fortaleza und Foz de Iguacu gibt es gegenwärtig keine Malaria.

Je nach Reiseroute kann eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) empfohlen werden. Für die Malariaprophylaxe sind unterschiedliche verschreibungspflichtige Medikamente auf dem Markt (beispielsweise Doxycycline, Malarone oder Lariam).  Ein erfahrener Tropen- oder Reisemediziner kann Sie zur Auswahl der Medikamente, deren Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen und die persönliche Anpassung beraten.

Mücken übertragen ausser Malaria weitere Infektionskrankheiten, als vorbeugender Schutz  auf Reisen in Brasilien wird empfohlen

  • helle, den ganzen Körper bedeckende Kleidung zu tragen (lange Hosen und Hemden). Dies sowohl am Tag (Dengue-Fieber) als auch in den Abendstunden (Malaria).
  • regelmässig auf allen freien Körperstellen Insektenschutzmittel aufzutragen
  • in den oben genannten Regionen ein Moskitonetz zu nutzen

HIV /AIDS

Das Risiko einer lebensgefährlichen Infizierung mit HIV/AIDS besteht immer bei sexuellen Kontakten sowie Drogengebrauch (beispielsweise unsaubere Kanülen oder Spritzen oder Kanülen). Eine Benutzung von Kondomen wird daher immer empfohlen, besonders bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Die meisten Durchfallerkarankungen lassen sich durch eine angemessene  Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene verhindern. Besonders wichtig ist diese Hygiene in ländlicheren Regionen sowie im nördlichen und nordöstlichen Brasilien.

Medizinische Versorgung

In grösseren Städten Brasiliens ist die medizinische Versorgung mit europäischen Verhältnissen vergleichbar. Im ländlichen Brasilien ist die medizinische Versorgung  sowohl aus technischer, apparativer und hygienischer Sicht oft nicht ausreichend. Dringend empfohlen wird daher ein ausreichender Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung. Ein Tropen- bzw. Reisemediziner kann Sie zur Ausstattung der Reiseapotheke beraten.

Arztliche Behandlungen sowie Aufenthalte im Krankenhaus sind in Brasilien zum Teil erheblich teurer als in Deutschland. Deutsche Krankenversicherungen bezahlen diese Kosten oft nicht oder nur zum Teil. Dringend empfohlen wird daher vor dem Abschluss der Krankenversicherung oder Reiseantritt eine Rücksprache mit dem zuständigen Krankenversicherungsträger. Bei Behandlungskosten in Bolivien muss der Patient normalerweise in Vorlage treten.

Vor Reisen nach Brasilien sollten Sie sich von einem Tropen-/Reisemediziner beraten lassen. In den deutschen Auslandsvertretungen in Brasilien erhält man auf Wunsch Listen von empfohlenen deutsch- bzw. englischsprachigen Ärzten.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Autor: Remo Nemitz

 

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