Chile - Reisen im Land



Flugzeug: Flüge in Chile sind nicht billig, können aber viel Zeit sparen. Ein Flug von Arica nach Santiago dauert beispielsweise nur wenige Stunden, während der Bus mehr als einen Tag benötigt. Flüge sind (abgesehen von Fähren) oft auch die einzige Möglichkeit, abgelegene Regionen und Inseln im südlichen Chile zu erreichen. Zwischen den chilenischen Großstädten bestehen regelmäßige Linienflüge, Vorausbuchungen werden jedoch empfohlen.

Es gibt drei wichtige Fluggesellschaften in Chile:
Aerolineas del Sur (ein Tochterunternehmen von Aerolíneas Argentinas)
LAN ist die größte und älteste nationale Fluggesellschaft. Sie bietet zahlreiche Flüge zwischen Santiago sowie dem Süden und Norden. LAN verbindet Santiago de Chile auf ihrem Flug nach Tahiti auch regelmäßig mit der Osterinsel. Von November bis Februar fliegt LAN viermal in der Woche zur Osterinsel, ausserhalb dieses Zeitraums zweimal in der Woche. Vorausbuchungen werden empfohlen.
Sky ist der wichtigste Konkurrent von LAN und befliegt ebenfalls zahlreiche Strecken in Chile.
Ausserdem gibt es in Chile mehrere regionale Fluggesellschaften, die vor allem in den enfernteren südlichen Regionen und zum Juan Fernandez Archipel (aus Valparaíso und Santiago) fliegen.

Die meisten Städte liegen nicht weit von einem inländischen Flughafen entfernt. Der Aeropuerto Internacional Arturo Merino Benitez in Santiago hat ein separates inländisches Terminal, ausserdem gibt es in der Hauptstadt kleinere Flugplätze mit Verbindungen zu den Juan Fernandez Inseln.
 
Schiff: Südlich von Puerto Montt sind die Inseln und Fjorde im chilenischen Patagonien und Feuerland durch zahlreiche Fährlinien miteinander verbunden. Beachten Sie jedoch, dass viele Fährdienste nur innerhalb der Sommersaison fahren.

Wichtige Fährstrecken
 
Hornopiren nach Caleta Gonzalo
Im Sommer fahren Schiffe von Transmarchilay aus Hornopiren um den Parque Pumalin nach Caleta Gonzalo.
 
Chiloe nach Chaiten
Transmarchilay und Navimag fahren im Sommer zwischen Quellon auf Chiloe und Chaiten. Es gibt im Sommer auch Verbindungen zwischen Castro und Chaiten.
chilenisches Festland nach Chiloe
Zwischen Pargua und Chacao im nördlichen Chiloe verkehren regelmäßige Fähren.

La Arena nach Puelche

Zahlreiche Fährverbindungen.

Puerto Ibanez nach Chile Chico
Naviera Sotramin und Mar del Sur betreiben auf dem Lago General Carrera Auto- und Passagierfähren. Es gibt auch Verbindungen zwischen Chile Chico und Los Antiguos in Argentinien.

Puerto Chacabuco nach Puerto Natales
Das Fährunternhemen Navimag befährt diese Strecke.
 
Puerto Montt - Laguna San Rafael
Relativ teure Fahrten über die Laguna San Rafael werden von mit Catamaranes del Sur und Cruceros Skorpios angeboten.

Puerto Montt nach Chaiten
Transmarchilay betreibt Auto-/Passagierfähren zwischen Puerto Montt und Chaiten. Ein Hochgeschwindigkeits-Katamaran von Catamaranes del Sur fährt mehrmals wöchentlich.

Puerto Montt nach Puerto Natales
Die Fährverbindung zwischen Puerto Montt und Puerto Natales ist besonders spektakulär. Navimag bietet die viertägige Passage zwischen Puerto Montt und Puerto Natales wöchentlich an. Das unverhersehbare patagonische Wetter kann die Zeitpläne allerdings jederzeit durcheinanderbringen.

Puerto Montt nach Puerto Chacabuco
Navimag fährt von Puerto Montt nach Puerto Chacabuco, von hier gehen Busse nach Coyhaique und dem Parque Nacional Laguna San Rafael.

Punta Arenas nach Tierra del Fuego

Transbordador Austral Broom betreibt Fähren zwischen Punta Arenas und Porvenir, zwischen Punta Delgada und Bahia Azul und zwischen Tres Puentes und Puerto Williams auf der Isla Navarino.

Puerto Williams nach Ushuaia

Es gibt keine regelmäßige Fährverbindung.
 
Zug: Chiles Zugverkehr hatte aufgrund des Rohstofftransports aus den Minen seinen Höhepunkt im späten 19. Jahrhundert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts sank der Bahnverkehr immer mehr in die Bedeutungslosigkeit, die meisten Strecken sind jetzt stillgelegt. Dies hängt auch mit der ungleichmässigen Verteilung der Bevölkerung in Chile zusammen.
Jedoch gibt es aus Santiago seit kurzem eine modernisierte Strecke nach Temuco über Talca und Chillan. Ausserdem  fahren Passagierzüge zwischen Santiago und Talcahuano (bei Concepcion). Ein Metrotren-Service verbindet Santiago mit San Fernando im Süden.

Mit Ausnahme der Calama-Ollagüe-Verbindung zwischen Chile und Bolivien gibt es nördlich von Santiago keinen Passagierverkehr. Es gibt hin und wieder die Möglichkeit mit einem Fachtzug von Baquedano nach Socompa und weiter nach Salta in Argentinien zu reisen.
 
Bus: Fernbusse in Chile sind pünktlich, zuverlässig und komfortabel. Normalerweise befinden sich WCs in Langstreckenbussen, auch Erfrischungen sind erhältlich.
Die meisten chilenischen Städte haben einen zentralen Busbahnhof. Auf den Busbahnhöfen sind die Ziele, Fahrpläne und Preise normalerweise deutlich angezeigt. Die Hauptstrecken sind asphaltiert (allerdings nicht in großen Regionen der Carretera Austral südlich von Puerto Montt), viele Nebenstrecken bestehen nur aus Pisten. Die Preise sind aus europäischer Sicht preiswert. Auf den Nebenstrecken werden weniger Busverbindungen angeboten, die Busse auf diesen Strecken sind auch älter und weniger komfortabel.

Die Hauptstadt Santiago hat vier Haupt-Bus-Terminals, von wo Busse die nördliche, zentrale und südliche Landesregion bedienen.
Die größte Busgesellschaft in Chile ist Tur-Bus. Das Unternehmen befährt ein umfassendes Netzwerk im ganzen Land und ist bekannt für seine Pünktlichkeit.
Pullman ist in Chile der grösste Konkurrent von Tur-Bus. Auch dieses Unternehmen befährt zahlreiche Strecken in ganz Chile.

Die Busklassen salón cama (Schlafwagen) und premium fahren normalerweise nachts ab und kosten bis zu 50 % mehr als normale Busse. Reguläre Busse in Chile sind jedoch ebenfalls komfortabel, vor allem im Vergleich zu den Bussen im benachbarten Ländern Südamerikas.
Costs Kosten

Die Ticketkosten variieren zwischen den Unternehmen und Klassen, sie sollten also die Preise vergleichen. Angebote außerhalb der Sommersaison können die normalen Fahrpreise um die Hälfte reduzieren, Studententarife können 25 % unter dem normalen Preis liegen.

Selbst aus kleinen Städten fahren zahlreiche Busse. Die Preise sind extrem günstig. Busse (Micros) sind eindeutig nummeriert und haben normalerweise an der Frontscheibe ein Schild mit dem Fahrziel. Da viele identisch nummerierte Busse etwas andere Routen fahren, achten Sie auf diese Schilder. Die Busse sind oft sehr voll, achten Sie auf Ihr Gepaäck und Ihre Wertsachen.
 
In zahlreichen Städten fahren auf festen Routen aber ohne Zeitplan (Abfahrt ist, wenn das Fahrzeug voll ist) sogenannte Micro-Busse und Sammeltaxis.

Auto: Das Strassennetz in Chile ist recht gut, insgesamt existieren etwa 80.000 km Strassen im Land. 3.600 km der Panamerikana führen von der Grenze zu Peru bis Puerto Montt durch chilenisches Gebiet.
Zahlreiche Autobahnen sind mautpflichtig. Die Höchstgeschwindigkeit liegt normalerweise bei 100 km/h, in Orten bei 50 km/h.
Ein eigenes Fahrzeug ist oft notwendig, um abgelegene chilenische Nationalparks und die meisten Orte abseits der Hauptstrecken zu erreichen. Dies gilt besonders für die Atacama-Wüste und die Carretera Austral. Ein Mietauto ist der beste Weg, die Osterinsel zu erkunden. Sicherheitsprobleme treten kaum auf, verschliessen Sie jedoch immer Ihr Fahrzeug und lassen keine Wertsachen im Auto. Aufgrund von Smogproblemen gibt es in Santiago und Umgebung häufig Fahrbeschränkungen für private Fahrzeuge.

Mietpreise

Die großen internationalen Agenturen wie Hertz, Avis und Budget haben Filialen in Santiago (u.a. am Internationalen Flughafen), sowie wie in größeren Städten und touristischen Regionen. Um ein Auto zu mieten, müssen Sie mindestens 25 Jahre alt sein, einen gültigen internationalen Führerschein haben und entweder über eine Kreditkarte (MasterCard oder Visa) oder eine hohe Barkaution verfügen. Reisende aus den Deutschland, USA, Kanada und Australien sind nicht verpflichtet, einen internationalen Führerschein vorzuzeigen, um ein Auto mieten. In diesem Fall reicht ein nationaler Führerschein. Um sicherzugehen, sollte man den Internationalen Führerschein trotzdem dabeihaben.

Selbst bei kleineren Agenturen ist die Automiete recht hoch, die kleinsten Fahrzeuge kosten täglich zwischen 40 und 65 US-Dollar (weniger, wenn das Fahrzeuge für eine oder mehrere Wochen gemietet wird). Hierzu kommen noch die Kosten für eine zusätzliche Versicherung, Benzin und 19 % IVA (Mehrwertsteuer).

Einwegmietfahrzeuge sind nur umständlich oder gar nicht zu arrangieren. Die Abholgebühren sind oft relativ hoch. Bei kleineren lokalen Agenturen wird dieser Service praktisch nicht angeboten. Einige der kleineren Agenturen erlauben es jedoch (zu einem erhöhten Preis), mit ihrem Mietfahrzeug nach Argentinien zu fahren, wenn das Auto wieder zur Filiale gebracht wird, wo es gemietet wurde. Die chilenische Autoversicherung ist in Argentinien nicht gültig.
In abgelegenen Gebiete gibt es nur begrenzte Tankmöglichkeiten. Führen Sie bei Reisen in diese Regionen genügend Kraftstoff mit. Autovermietungen bieten oft Kanister an.

Versicherung
Alle Fahrzeuge müssen die seguro obligatorio (Mindestversicherung) abschliessen eine zusätzliche Haftpflichtversicherung ist sehr empfehlenswert. Mietwagen-Unternehmen bieten die notwendigen Versicherungen mit an. In den Versicherungsbedingungen wird Fahren auf unbefestigten Straßen normalerweise erlaubt (die ist in vielen Teilen Chiles auch notwendig), Off-Road ist jedoch verboten.

Autokauf

Auf längeren Reisen in Chile kann der Kauf eines Autos möglicherweise billiger sein als die Automiete, besonders wenn Sie einen Wiederverkauf einplanen. Bedenken sollte man jedoch auch, dass der Gebrauchtwagenkauf auch ein Risiko darstellt, besonders auf den unbefestigten Strassen des Landes. Importierte Fahrzeuge (die meisten Fahrzeuge in Chile) sind tendenziell teurer als in Europa oder den USA.
Nach dem Kauf müssen Sie das Fahrzeug innerhalb von 30 Tagen ummelden. Ein Notar beantragt hierfür eine Compraventa für etwa 10 US-Dollar. Sie benötigen eine RUT- (Rol Unico Tributario) Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, erhältlich beim chilenischen Finazamt Impuestos Internos. Die Ausstellung kann bis zu 10 Tage dauern. Da die chilenische Versicherungen in Argentinien nicht gültig sind, umgekehrt aber Versicherungen aus mehreren südamerikanischen Ländern in Chile gültig sind, lohnt es sich bei regionalen Reisen, eine Versicherung ausserhalb von Chile abzuschliessen.
 
U-Bahn: In Santiago gibt es eine moderne, saubere und günstige U-Bahn. Sie befährt fünf Linien: Linie 1 - Almeda bis Apoquindo, Linie 2 - Bahnhof Mapocho in das südliche Stadtgebiet, Linie 4 - Plaza de Puente Alto bis Tobalaba, Linie 4A - La Cisterna bis Vicuna Mackenna, Linie 5 - Baquedano bis La Florida).

Taxi:
Die meisten chilenischen Taxis haben ein Taxameter, je nach Stadt sind die Preise aber unterschiedlich. Die Tarife müssen im Taxi sichtbar angebracht sein.
In manchen Städten sind Taxameter weniger verbreitet, hier sollte man sich mit dem Fahrer im Voraus über die Preise einig werden.
In Santiago sind die Taxis schwarz mit gelbem Dach.

Fahrrad: Jährlich reisen mehr und mehr Fahrradfahrer durch Chile. Für diese Touren eignen sich Mountainbikes besonders. Die unterschiedlichen Klimazonen dürfen nicht unterschätzt werden: südlich von Temuco ist es wechselhaft mit Regen und zeitweise auch Schnee, nördlich von Santiago sind Wasserquellen weit voneinander entfernt - vor allem in der Atacama-Wüste. In einigen Regionen kann der Wind sehr kräftezehrend sein (sofern er von vorn weht...).
Chilenische Autofahrer fahren normalerweise rücksichtsvoll, schmale Strassen haben jedoch oft keinen befestigten Seitenstreifen, so dass Fahrradfahren hier nicht ungefährlich ist.
Die meisten chilenischen Städte haben Fahrrad-Werkstätten oder zumindest Auto-Werkstätten, die Probleme am Fahrrad beheben können.
In Fernbussen ist es normalerweise möglich, sein Rad im Gepäckraum zu verstauen, schwieriger wird es in den Ferienzeiten und Weihnachten, wenn der Gepäckraum überfüllt ist.
Fahrräder sind auf inländischen Flügen erlaubt, wenn Sie es zerlegen und verpacken. In verpacktem Zustand wird das Rad als 1,5 Gepäckstücke betrachtet und normalerweise über das Gewicht abgerechnet werden.
Autor: Remo Nemitz

 

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