Gwaii-Haanas-Nationalpark (Kanada)



Gwaii-Haanas-Nationalpark

Im Jahr 1988 wurde der Gwaii-Haanas-Nationalpark gegründet. Er befindet sich in der kanadischen  Provinz British Columbia und hat eine Fläche von 1495 Quadratkilometer.
Die Fläche des Gebietes erstreckt sich über den Süden des Archipels der Queen Charlotte Islands. Das besondere an diesem Gebiet ist, dass sich hier zahlreiche Inseln befinden. Auf etwa 90 Kilometer ragen zahllose kleine Hügel aus dem Wasser.

Wem der Park bzw. das Areal wirklich gehört, ist nicht komplett geklärt. Doch er wird gemeinsam von der kanadischen Regierung und dem Council of the Haida Nation betrieben und verwaltet. Die Haida sind Ureinwohner der Queen Charlotte Islands. Natürlich legen sie großen Wert auf den Erhalt des Erbes ihrer Kultur! Durch den Status des Nationalparkes wird die Region vor der gefährlichen Abholzung durch die Holzindustrie geschützt. Im Jahr 1981 wurde dem Gebiet eine weitere Ehre zuteil. Er wurde zum UNESCO- Weltnaturerbe ernannt. Dies honorierte die Bemühungen der Ureinwohner.

Für Besucher ist es wichtig zu wissen, dass es im gesamten Parkgebiet keine Straßen gibt. Wer den Gwaii-Haanas-Nationalpark besuchen möchte, muss sich vorher anmelden. Eine Anreise ist nur per Boot oder mit dem Flugzeug möglich, wobei Flugzeugbesitzer nicht mit dem eigenen Flugzeug anreisen dürfen. Es ist nur per Mietflugzeug möglich auf die Insel zu gelangen. Dies macht einen Aufenthalt in der Region recht teuer. Jedoch lohnt es sich, denn die atemberaubende und unberührte Wildnis sorgt wirklich für faszinierende Impressionen.

Die Verbindung der Region mit dem Ureinwohnern

Die Haida hinterließen in dem Gebiet eine ehemalige Siedlung. Daher rührt auch ihr Besitzanspruch. Hier stehen heute noch rund 10 Hausruinen und 32 Totempfähle. Das frühere Dorf ist eine wichtige Kulturstätte der Haida-Völker. Dieser Ort wurde mehrere Jahrhundert von dem Haida-Stamm bewohnt. Im Jahr 1860 jedoch fielen über 300 Menschen einer Seuche zum Opfer.
Auch die Namensgebung des Parkes stammt von der Sprache der Haida-Indianer ab. Gwaii-Haanas bedeutet Insel voller Wunder und Schönheit.

Landschaft des Parkes

Die Landschaft des gesamten Gebiets ist durch die Gebirgsregion der Queen Charlotte Mountains geprägt. Darüber hinaus findet man hier zahlreiche Buchten, Fjorde und etwas untypisch Regenwälder. Diese Regenwälder sind in schätzungsweise über 1.000 Jahre alt. Sie zählen zum kulturellen Erbe der Haida. Das Volk lebte seit etwa 10.000 Jahren hier.
Das milde Klima der Region und die pazifische Luft sorgen dafür, dass die Regenwälder wachsen und gedeihen können. So findet man im Gwaii-Haanas-Nationalpark auch Tiere, die man in allen anderen Nationalparks Kanadas nicht finden kann.
In den Gewässern ist eine große Population an Fischen vorhanden. Die Haida konnten sich so gut mit Jagen und Sammeln ernähren.

Seit 20 Jahren beleben die Nachkommen der Haida die Kultur erneut. Der Stamm hat eine ganz besondere Technik, mit der sie die berühmten Haida-Kanus bauen. Diese Kanus haben eine Länge von bis zu 50 Fuß und werden aus einem Stück hergestellt. Es gibt sehr viele unterschiedliche indigene Kulturen in Kanada, welche sich anhand ihrer Areale und Entwicklung stark voneinander unterscheiden. Einen grossartige Idee war im Jahr 2010 das Emblem für die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Hier sieht man einen Inusuk. Dies ist eine menschliche Gestalt, die aus aufeinander gestapelten Steinen gebaut wurde.

Autor: Remo Nemitz

 

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