Channel-Islands-Nationalpark (Kalifornien)



Channel-Islands-Nationalpark

Der Channel-Islands-Nationalpark in Kalifornien empfängt jährlich knapp 540.000 Besucher. Diese können auf einer beeindruckenden Fläche von 1.009 km² historisches, kulturelle Geschichte und jede Menge Flora und Fauna erkunden. Der Channel-Islands-Nationalpark wurde am 5. März 1980 gegründet.

Die Geschichte des Channel-Islands-Nationalpark

Die Channel Islands wurden bereits seit langer Zeit von Menschen bewohnt. Bei Ausgrabungen fand man rund 11.000 Jahre alte menschliche Überreste auf der Insel Santa Rosa. Auch prähistorische Abfallhaufen wurden bei den Ausgrabungen entdeckt. Diese lassen darauf schließen, dass es seit vielen Jahrtausenden Inselbewohner gegeben haben muss. Der Analyse der Funde zufolge lebten die Menschen damals von Pflanzen, Meeresschnecken und anderen damals üblichen Gezeitentümpeltieren.
Durch geschicktes Verkaufen und Handeln mit den auf dem Festland lebenden Besiedlern erzielten die auf der Insel lebenden Menschen einen gewissen Wohlstand.
Im Oktober 1542 trafen dann die Insulaner auf den ersten Europäer. Der Seefahrer Juan Rodriguez Cabrillo, ein Portugiese, der unter spanischer Flagge segelte, traf mit seinen Schiffen auf der Insel ein. Kalifornien wurde 1769 zur spanischen Kolonie. Es folgte ein furchtbares Gemetzel bei der Seeotter, Seehunde, See-Elefanten und Seelöwen zu Tausenden brutal abgeschlachtet wurden. Nur 8 Jahrzehnte später waren die Tiere so gut wie ausgerottet und die Ureinwohner hatten die Insel verlassen. Die Spanier wollten die Inselbewohner mit in die Jagd integrieren, doch diese lehnten dies ab.
1850 brach das Goldfieber in Amerika aus. So kamen auch Chinesen auf die Kanalinseln und besiedelten diese. Sie plünderten die Gezeitentümpel regelrecht. Besonders hatten sie es auf die Abalone abgesehen, welche sie trockneten und gedörrt nach China exportierten.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann auch der Ackerbau auf der Insel eingeführt und man begann durch Brandrodung mehr Ackerland nutzbar zu machen.
Die Landwirte begannen die Insel zu besiedeln und brachten so Schafe, Rinder, Schweine, Kaninchen, Hirsche, Hunde und Katzen sowie einige exotische Pflanzen auf die Inseln. Dies veränderte das komplette Pflanzen und Tierleben auf der Insel.
Erst 1938 stellte man die Inseln Santa Barbara und Anacapa unter Schutz. Etwas später folgte die Insel San Miguel. Santa Rosa wurde erst 1986 unter Schutz gestellt.

Eine rauhe Schönheit, die verzaubert

Die rauhe Inselgegend des Channel-Islands Nationalparks ist genau das, was den Park ausmacht. Die vielen verschiedenen Tiere, welche dank der wechselnden Bewohner der Inseln hierher gebracht wurden und nun dort heimisch sind und auch die vielen für Inseln typischen Pflanzen machen den besonderen Reiz der Inseln aus. Optisch bietet sich ein rauhes, zum Teil sogar sehr hartes Bild. Doch strahlen die Inseln auch etwas herzliches aus, selbst wenn man an kühleren Tagen den rauhen Wind ins Gesicht bekommt.

Im Sommer erreicht das Wasser durchaus 20 Grad. So laden besonders die Meeresbuchten zum Tauchen, Schwimmen und Bootfahren ein. Auch lange Strandspaziergänge oder Entdeckungstouren sind sehr einladend. Besonders viele Aktivitäten werden während der Gezeiten angeboten.

Ein besonderes Highlight des Channel-Islands Nationalpark ist, dass man hier saisonabhängig Grauwale beobachten kann. Diese bringen im Golf von Kalifornien ihre Jungen zur Welt und überwintern dort, ehe sie wieder in ihre Heimat, die Arktis, zurück kehren.

 

Autor: Remo Nemitz

 

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