Shenandoah-Nationalpark (USA)



Shenandoah-Nationalpark

Im US-Bundesstaat Virginia befindet sich der Shenandoah-Nationalpark. Er rangiert mit über 1,5 Millionen Besucher jährlich weit oben auf der Beliebtheitsskala der Nationalparks in den USA.
Auf 802 km² zeigt der am 26. Dezember 1935 gegründete Nationalpark seine volle Schönheit.

Geschützt wird mit dem Nationalpark ein etwa 100 Kilometer langer Gebirgsrücken. Er ist dicht und üppig mit Mischwald überzogen. Der höchste Punkt ist 1.200 Meter hoch. Als Besucher hat man reichlich Möglichkeiten, Zwischenstopps einzulegen und die schöne Aussicht zu genießen. Die Parkstraße, der Skyline Drive, führt an insgesamt 60 Aussichtspunkten vorbei.

Geschichte des Shenandoah-Nationalpark

Im heutigen Parkgebiet fand man diverse Hinterlassenschaften aus vergangenen Zeiten. Diese Funde belegen unter anderem, dass bis vor ca. 500 Jahren hier noch zwei kleine, halbsesshafte Sioux-Völker gelebt haben mussten. Man fand unter anderem Speer- und Pfleispitzen aus Stein und Grabhügel im Park. Warum die Bewohner des Parkes, die Jäger und Sammler waren, jedoch den Park verließen, ist bisher noch nicht geklärt.
Als im Jahr 1725 die ersten Weißen im westlichen Teil des Parkes ankamen, hatten diese das Ziel, sich die Wildnis urbar zu machen. Sie ließen sich zuerst im Shenandoah Valley nieder und bevölkerten kurze Zeit später auch die höheren Regionen der Blue-Ridge-Gebirgskette. Was die Menschen damals unter Bezähmung der Natur verstanden, ist sehr schnell erklärt. Es ging weniger darum sich einen Lebensraum zu schaffen und diesen zu erhalten, viel mehr ging es um Jagd. Nach nur einem Jahrhundert waren alle Wölfe, Hirsche, Bisons und Berglöwen im Gebiet ausgerottet. Auch die Rehe und Schwarzbären waren nur noch einzeln vertreten.
Die Wälder waren bereits extrem durch Abholzung in Mitleidenschaft gezogen und auch der ehemals fruchtbare Boden war dermaßen überbewirtschaftet worden, dass dieser kaum noch Erträge brachte. Dies hatte zur Folge, dass die Bergbauern verarmten. Die im Tal lebenden Menschen hatten unterdessen gute Erträge in der Landwirtschaft und ihre Tätigkeiten auf die verschiedensten Industriezweige ausgeweitet. So lebten diese in Wohlstand und Reichtum während sich die Bergbewohner zu Jäger und Sammlern zurückentwickelten und primitive Kunstgegenstände herstellten.

Touristisch
gewann das Gebiet um den heutigen Shenandoah-Nationalpark erst gegen Ende des 19.Jahrhunderts an Bedeutung. Man erkannte dies und baute großzügige und luxuriöse Bergerholungszentren. Dies wiederum brachte den Bergbauern neue Einkommensmöglichkeiten.
Im Jahre 1926 machte man dann aus diesem Gebiet aufgrund der großen Umweltbelastung durch den starken Tourismus einen Nationalpark.

Tiere im Shenandoah-Nationalpark

Nachdem die Weißen das Gebiet des heutigen Shenandoah-Nationalparks besiedelt hatten, begannen sie mit der Ausrottung der heimischen Tiere. Heute sind von den grösseren Säugetieren nur noch Weißwedelhirsche und Schwarzbären übrig. Sie haben sich nach Gründung des Parkes wieder vermehrt. Auch die kleineren Säugetiere wie Opossums, Sticktiere, Biber, Luchse und Waschbären haben ihre Population wieder vergrössert.
Üppig ist dagegen der Bestand der Vögel. Man zählt über 200 Vogelarten im Shenandoah-Nationalpark.

Pflanzen im Shenandoah-Nationalpark


Bäume gibt es im Park reichlich. Das gesamte Gebiet ist bis zu 95 Prozent bewaldet. Leider wurden durch die Abholzung durch die Weißen viele Baumbestände ausgerottet. Einige der früher heimischen Baumarten sind im gesamten Gebiet nicht mehr zu finden. Alles in allem bietet sich ein klassisches Bild eines Mischwaldes. Der Boden ist bedeckt mit Moos und Farnen und verschiedenen Pilzarten.
Besonders schön sind im Frühjahr die blühenden Azalleensträucher und die vielen bunten Blütenpflanzen.

 

Autor: Remo Nemitz

 

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