Sirmilik-Nationalpark (Kanada)



Sirmilik-Nationalpark

Dieser Nationalpark im kanadischen Territorium Nunavut umfasst einen Teil der Baffin-Insel und die Bylot-Inseln. Seine 22.200 Quadratkilometer machen ihn zum drittgrößten Nationalparks des Landes. Seinen Namen hat er von den Inukitut-Indianern bekommen. Er bedeutet Ort von Gletschern und dies trifft durchaus zu.

Im Jahr 1965 begann man mit dem ersten Schutzgebiet. Man ernannte einen Teil des heutigen Parkes zum Vogelschutzgebiet. 1999 wurde dann das heutige Areal zu einem Nationalpark ernannt. Das Vogelschutzgebiet ist heute eines der berühmtesten seiner Art. Rund 3.200 Meter weit ragt das geschützte Gebiet in das offene Meer hinaus. Dies ist nötig, um das Vogelparadies umfassend zu schützen.

Geschichte des Sirmilik-Nationalparks

Archäologen haben bei Grabungen mehrere Funde gemacht, die bestätigen, dass es hier im Gebiet bereits seit mehr als 4.000 Jahre Siedlungen geben muss. Die Dorset-Kultur und die Thule-Kultur waren wohl die ersten Bewohner. Ihre Nachfolger, die Inuit, lebten ebenfalls in diesem Gebiet.

William Baffin
und Robert Bylot waren es, die am Lancaster Sund im 17. Jahrhundert ankamen. Europäer trafen auf den Eclipse-Sund im Jahr 1820. Der Grund war eine Expedition mit Erforschern der Arktis. Unter ihnen auch William Edward-Perry. Doch auch einige Zeit, bevor dieses Forscherteam hier anlandete, müssen Menschen in dem Gebiet gewesen sein, denn der Wal- und Robbenfang der Schotten und Amerikaner müsste bis hier hin vorgedrungen sein.
Auch im 19. Und 20. Jahrhundert wurde in diesem Gebiet Jagd betrieben.

Kapitän Joseph Elzéar Bernieur erklärte 1906 die Bylot-Insel zu einem Teil des kanadischen Staatsgebietes. Nur vier Jahre später errichtete man am Button Point, nahe Capre Graham Moore, einen Handelsposten, welcher über einige Jahre bestand. Die Überreste aus jener Zeit sind noch vorhanden, doch das ist auch der wirklich letzte Siedlungsrest, denn heute ist hier keine Besiedlung mehr vorzufinden.

Tierwelt des Nationalparkes

Arktische Vögel und Meeressäuger fühlen sich in dem Gebiet des Sirmilik-Nationalparks sehr wohl. Kein Wunder, dass hier ein regelrechtes Vogelparadies zu finden ist. Die Seevögel finden hier besonders viel und abwechslungsreiche Nahrung. So haben sich hier verschiedenste Arten niedergelassen. Besonders als Frühlings- und Sommerstandort ist der Sirmilik-Nationalpark unter den Seevögeln beliebt. Man hat herausgefunden, dass von einigen Arten hier sogar die größten Brutkolonien der Welt liegen.
Man zählt hier über 50 verschiedene Vogelarten, von denen über 30 Arten im Gebiet des Parkes brüten und ihre Jungen aufziehen.
Darüber hinaus nisten hier über 100.000 er größeren Schneegänse. Auch zahlreiche Singvögel sind hier vertreten.

Die Gewässer der Region sind überdurchschnittlich reich an Fischvorkommen. Nicht nur die grossen Populationen der Wasserbewohner sondern auch ihre Artenvielfalt zeichnen das gesamte Gebiet aus.
So haben sich hier auch mehrere Robbenarten niedergelassen, die viele Eisbären anziehen. In den Sommermonaten leben hier bis zu 150 Eisbären.
Auch Weisswale, Grönlandwale, Buckelwale und das Walross haben im Sirmilik-Nationalpark ihre Heimat gefunden.

Auf dem Festland leben ebenfalls sehr viele Säugetiere. Die Karibus, Polarfüchse, der arktische Wolf und Erdhörnchen haben sich hier gut vermehrt und füllen die Landschaften mit Leben.

Pflanzenwelt im Sirmilik-Nationalpark

Da das gesamte Areal meist von Gletschern überzogen ist, ist hier nur ein geringes Vorkommen an Pflanzen möglich. Flechte und Moose und einige Gefässpflanzen konnten sich jedoch durchsetzen und zeigen sich mancherorts. Man findet hier auch ganze Pflanzenkissen von Stengellosem Leimkraut und diversen Steinbrechgewächsen. Gräser und arktischer Mohn säumen die karge Landschaft.

Autor: Remo Nemitz

 

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