Gesundheit und Krankheiten in Peru



Impfschutz

Bei Einreisen aus einem Gelbfiebergebiet wird von allen Reisenden, die älter als 6 Monate sind, ein Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung gefordert. Bei Reisen in ausgewiesene peruanische Endemiegebieten (besonders das Amazonasgebiet Perus) ist eine rechtzeitige Gelbfieberimpfung seit kurzem vorgeschrieben und auch sinnvoll. Kann ein Gelbfieberimfung nicht nachgewiesen werden, werden im Flughafen von Puerto Maldonado Zwangsimpfungen vorgenommen. In Cusco werden Gelbfieberimpfungen nur durchgeführt, wenn eine Mindestzahl von 8 Interessenten einen Termin wahrnimmt. Die Gelbfieberschutz wird jedoch erst 10 Tage nach der Impfung wirksam.

Wenn Sie aus Peru weiterreisen, kann im Ankunftsland ebenfalls eine Gelbfieberimpfung verlangt werden.

Vom Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts wird ein Impfschutz gegen Tetanus, Hepatitis A und Diphtherie, bei längeren Aufenthalt (mehr als 4 Wochen) und/oder besonderer Exposition zusätzlich ein Schutz gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.

Weiterhin sollten die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene nach den Empfehlungen vom Robert-Koch-Institut auf dem aktuellsten Stand sein.

Malaria

Für die Übertragung von Malaria ist  nachtaktive Anopheles-Mücke verantwortlich. Bleibt Malaria (vor allem Malaria tropica) unbehandelt, kann sie bei nicht-immunen Europäern auch tödlich verlaufen. Malaria kann auch Wochen und Monate nach dem eigentlichen Mückenstich ausbrechen.  Daher sollte auch nach der Rückkehr aus Peru bei Fieber ein Arzt aufgesucht werden, dieser sollte auf den Aufenthalt im Malariagebiet hingewiesen werden.

Ein hohes Malaria-Risiko besteht im Tiefland im Osten Perus, vor allem entlang der Flüsse im oberen Amazonas- und Acrebecken, in den Grenzregionen zu Ecuador und Kolumbien  sowie im Departement Tumbes im Nordwesten Perus. Ein mittleres Malaria-Risiko herrscht in einigen ländlichen Regionen  der anden- und Küstenregion, die tiefer als 1.500 m liegen. Ein geringes bzw. kein Malaria-Risiko besteht in Lima und Umland, in den Departements Moquegua, Puno, Tacna und in den touristischen Gebieten im Hochland (Machu Picchu, Cusco und Titicaca-See).

Je nach Reiseroute in Peru kann eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) empfohlen werden. Für die Malariaprophylaxe sind unterschiedliche verschreibungspflichtige Medikamente auf dem Markt (beispielsweise Doxycycline, Malarone oder Lariam).  Ein erfahrener Tropen- oder Reisemediziner kann Sie zur Auswahl der Medikamente, deren Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen und die persönliche Anpassung beraten.

Mücken übertragen ausser Malaria weitere Infektionskrankheiten, als vorbeugender Schutz auf Reisen in  Panama wird empfohlen

  • helle, den ganzen Körper bedeckende Kleidung zu tragen (lange Hosen und Hemden). Dies sowohl am Tag (Dengue) als auch in den Abendstunden (Malaria).
  • regelmässig auf allen freien Körperstellen Insektenschutzmittel aufzutragen
  • in den oben genannten Regionen ein Moskitonetz zu nutzen

HIV /AIDS

Das Risiko einer lebensgefährlichen Infizierung mit HIV/AIDS besteht immer bei sexuellen Kontakten sowie Drogengebrauch (beispielsweise unsaubere Kanülen oder Spritzen oder Kanülen). Eine Benutzung von Kondomen wird daher immer empfohlen, besonders bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Die meisten Durchfallerkarankungen lassen sich durch eine angemessene  Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene verhindern.

Einige Grundregeln

Trinken Sie nie Leitungswasser sondern beispielsweise Flaschenwasser. Falss kein Wasser aus Flaschen zur Verfügung steht, filtern und desinfizieren Sie Wasser oder kochen es ab.  Benutzen Sie  auch zum Zähneputzen oder Geschirrspülen Trinkwasser. Schälen, Kochen oder Desinfizieren Sie Nahrungsmittel. Sorgen Sie dafür, dass keine Fliegen an Ihre Verpflegung gelangen.  Die Hände sollten oft mit Seife gewaschen werden, immer nach dem Stuhlgang, vor der Essenszubereitung sowie vor dem Essen. Wenn es angebracht ist, desinfizieren Sie auch Ihre Hände, verwenden Sie Einmalhandtücher.

Weitere Infektionskrankheiten in Peru

Dengue-Fieber, Filariasis, Leishmaniasis, Leptospirose, Onchozerkiasis,  Fleckfieber, Chagas-Krankheit, Brucellose, Fascioliasis, Echinokokkose und Pest.

Höhenkrankheit

In Höhenlagen oberhalb von 2.500 m treten durch zu schnellen aufstieg häufiger, zum Teil auch lebensbedrohliche Erkrankungen auf. Meist macht sich Höhenkrankheit erst etwa 24 Stunden nach dem Aufstieg oder bei längerem Höhen-Aufenthalt auf.  Ein täglicher Nettoaufstieg von maximal 300 m ist zu empfehlen. Warnsymptome von Höhenkrankheit sind Kopfschmerzen, schlechter Schlaf, Erbrechen, Schwindel sowie zunehmende Luftknappheit. Wenn diese Symptome nach einer  Pause oder Übernachtung nicht verschinden, sollte man absteigen. Eine wirksame Gegenmassnahme ist der Abstieg unter 2.000 m. Prophylaktische Medikamente wie Diamox sind in Deutschland für die Behandlung von Höhenkrankheit nicht zugelassen.

Die Anden bergen für Bergsteiger erhebliche Risiken, man sollte nur in Begleitung von erfahrenen Bergführer aufbrechen. Ein Bergrettungswesen ist in Peru kaum vorhanden und nicht mit Europa zu vergleichen.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in Peru ist nur in teuren Privatkliniken mit europäischen Verhältnissen  vergleichbar, normalerweise jedoch in technischer, apparativer und hygienischer Hinsicht mangelhaft. In Cusco, dem wichtigsten Reiseziel für ausländische Touristen, existieren nur wenige private Kliniken, die aus personeller sowie apparativer Sicht ausreichend ausgestattet sind. In der Vergangenheit wurden erkrankte Touristen an nicht ausreichend qualifizierte Ärzte verwiesen. Die deutsche Botschaft empfiehlt daher, sich bei einer Erkrankung auf der Botschafts-Internetseite über Krankenhäuser und Ärzte  in Lima und ganz Peru zu informieren. Im Notfall sollte man in Cusco die Honorarkonsulin kontaktieren (Maria-Sophia Jürgens de Hermoza, San Agustín 307, Cusco, Tel 084-23 5459 bzw. 24 29 70).  Die Behandlungsmöglichkeiten in Cusco reichen generell nicht aus, schwere Notfälle angemessen zu behandeln. Daher sollten schwer Kranke oder Verletzte nach Lima transportiert werden, sobald der medizinische Zustand dies zulässt. Dringend empfohlen wird der Abschluss einer ausreichenden, weltweit gültigen Krankenversicherung mit zuverlässiger Reiserückholversicherung.

Vor Reisen nach Peru sollten Sie sich von einem Tropen-/Reisemediziner beraten lassen. In den deutschen Auslandsvertretungen in Peru erhält man auf Wunsch Listen von empfohlenen deutsch- bzw. englischsprachigen Ärzten.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Autor: Remo Nemitz

 

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