Gesundheit und Krankheiten in Argentinien



Für die Einreise nach Argentinien sind keine Impfungen vorgeschrieben. Vom Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes wird jedoch ein Impfschutz gegen Tetanus, Hepatitis A sowie Diphtherie empfohlen, bei einem Langzeitaufenthalt von mehr als 4 Wochen und/oder besonderer Exposition (wie schlechte hygienische Bedingungen) auch Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sollten die Standardimpfungen nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes auf dem aktuellem Stand sein.

Bei Reisen in folgende Provinzen wird von der Weltgesundheitsorganisation eine Gelbfieberimpfung empfohlen:

die gesamten Provinzen Formosa und Misiones,

das Departement Bermejo in der Provinz Chaco,

in der Provinz Corrientes die Departements Capital, Berón de Astrada, General Paz, General Alvear, Paso de los Libres, Ituzaingó, Itatí, San Miguel, San Cosme, San Tomé und San Martín,

in der Provinz Jujuy die Departements Santa Barbara, Ledesma, Valle Grande und San Pedro,

in der Provinz Salta die Departments Anta, General José de San Martín, Anta, Rivadavia und Orán.

Auch bei Besuchen des Iguazú Nationalparks sollte eine Gelbfieberimpfung durchgeführt werden. Eine generelle Gelbfieber-Impfpflicht besteht in Argentinien jedoch nicht.

Malaria

Vor allem im Zeitraum zwischen Oktober und Mai kommt es durch die nachtaktiven, blutsaugenden Anopheles-Mücken zu Übertragung von Malaria. Die Krankheit muss nicht gleich nach der Übertragung ausbrechen, es kann Wochen bis Monate bis zu den ersten Symptomen dauern. Sollte es in diesem Zeitraum zu Fieber kommen, sollte der behandelnde Arzt unbedingt auf  eine mögliche Malaria hingewiesen werden. Die in Argentinien vorkommende Malariaform ist ausschließlich die weniger gefährliche Malaria tertiana (übertragen durch Plasmodium vivax).

In ländlichen, tiefliegenden Regionen des äussersten Nordens (Grenzgebiete zu Paraguay und Bolivien) besteht ein geringes Malaria-Risiko, alle anderen Landesteile Argentiniens sind malariafrei.

Für Reisen nach Argentinien ist eine Chemoprophylaxe nicht sinnvoll. Bei längeren Aufenthalten in den  genannten Gebieten mit Malariarisiko sollte eine Dosis Chloroquin ( beispielsweise Resochin®) zur Notfallselbstbehandlung (sogenannte stand-by-Medikation) mitgeführt werden. Besprechen Sie Dosierung sowie mögliche Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten unbedingt vor der Einnahme mit Ihrem Tropen- oder Reisemediziner.

Mücken übertragen ausser Malaria weitere Infektionskrankheiten, als vorbeugender Schutz  auf Reisen in Argentinien wird empfohlen

  • helle, den ganzen Körper bedeckende Kleidung zu tragen (lange Hosen und Hemden),
  • regelmässig auf allen freien Körperstellen Insektenschutzmittel aufzutragen
  • in den oben genannten Regionen ein Moskitonetz zu nutzen

In der jüngeren Vergangenheit kam es in Argentinien zu vereinzelten Fällen von Dengue-Fieber, vor allem in der nördlichen Provinz Formosa.

HIV / AIDS

Das Risiko einer lebensgefährlichen Infizierung mit HIV/AIDS besteht immer bei sexuellen Kontakten sowie Drogengebrauch (beispielsweise unsaubere Kanülen oder Spritzen oder Kanülen). Eine Benutzung von Kondomen wird daher immer empfohlen, besonders bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Typische Durchfallerkrankungen lassen sich bei Reisen in Argentinien zum grössten Teil vermeiden, indem man entsprechende Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene befolgt. Zahlreiche Magen- und Darmerkrankungen sind auf Trinken von Leitungswasser sowie von Verzehr von nicht industriell hergestelltem Speiseis und Eiswürfel zurückzuführen.

Medizinische Versorgung in Argentinien

Im Grossraum der Hauptstadt Buenos Aires ist die stationäre und ambulante ärztliche Versorgung gut. In ländlichen Regionen, aber auch in grösseren Städten ist medizinische Versorgung mit europäischen Standards nicht vergleichbar.

Bei Reisen in ländliche Regionen wird daher empfohlen, eine Reiseapotheke mit ausreichenden Medikamenten mitzuführen. Der Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung wird ebenfalls angeraten. Diese Krankenversicherung sollte für eventuelle Notfälle auch einen Rücktransport abdecken.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Autor: Remo Nemitz

 

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