Wapusk-Nationalpark in Kanada



Wapusk-Nationalpark

Der Wapusk-Nationalpark in der kanadischen Provinz Manitoba wurde im Jahr 1996 gegründet. Das Wort Wapusk stammt aus der Sprache der Cree und bedeutet “Weißer Bär”, womit wohl die Eisbären gemeint sein dürften, die hier im Wapusk-Nationalpark einige Geburtshöhlen haben, in denen sie ihre Jungen auf die Welt bringen.

Die Geschichte des Wapusk-Nationalpark


In den oberen Bergregionen sind die ältesten Fundstätten der Prä-Dorset-Kultur zu finden. Etwas tiefer befinden sich Überreste aus der Zeit der damaligen Besiedlungen durch die Dorset-Kultur. In noch tiefergelegenen Regionen findet man die Nachlässe der Angehörigen der Thule-Kultur.
Man fand im Gebiet des Wapusk-Nationalparks Werkzeuge und Waffen aus Knochen, Holz und Felsstücken. Diese weisen ein Alter von über 4.000 Jahren auf. Danach kann man davon ausgehen, dass bereits in dieser Zeit hier Menschen gelebt haben mussten. Die Prä-Dorset-People jagten hier im Sommer Karibus und im Winter sogar auf dem Eis nach Ringelrobben.

Die Nachkommen dieser Kultur sind die Dorset. Sie lebten um 600 v. Chr. in dem Gebiet. Man erkennt die Unterschiede der Jagdwaffen sehr gut an den zumehmenden Verfeinerungen. Sie verfügten zum Beispiel über Pfeil und Bogen oder Harpunen. Sie fertigten Kajaks aus Tierhäuten und gingen damit auf Robben-, Walross- und Weisswaljagd.
Die direkten Vorfahren der heutigen Inuit-Stämme kamen 1000 n. Chr. in das Land. Die Thule-Kultur wurde hier sesshaft, nachdem die Dorset-Menschen verschwunden waren.
Wissenschaftler können genau ausmachen welche Siedlung zu welchem Stamm gehört haben muss, denn die Thule und die Dorset unterscheiden sich in der Bauweise ihrer Wohnungen.

Im Winter 1619 trafen die ersten Europäer im Gebiet des heutigen Wapusk-Nationalparks ein. Sie waren auf der Suche nach der Nordwestpassage und so erreichte eine dänische Expedition das Areal. Die 64 Mann starke Crew war jedoch nicht auf die Härte der Artis vorbereitet und nur 3 Männer kehrten wieder in die Heimat Dänemark zurück.
Jedoch blieb das große Pelzvorkommen nicht unentdeckt und so strömten englische und französische Händler in das Gebiet. Sie stritten sich kurz darauf um die Besitzrechte.
So kam es dazu, dass die Engländer im Jahr 1732 begannen das Fort "Prince of Wales" zu errichten. Der Bau sollte 40 Jahre dauern. Man wollte sich damit gegen französische Übergriffe schützen. Doch die Franzosen zerstörten es im Jahr 1782 komplett.

Flora und Fauna des Wapusk-Nationalparks

Das Küstengebiet des Parkes ist mit Fichten, Lärchen und Weiden bewachsen. Die Tundra verfügt über einige bodendeckenden Pflanzen. Dazwischen findet man auch Grasflächen und Marschgebiete. Die Salzhaltigen Marschen in der Küstenregion werden aus Dünen, Stränden und verschiedenen Gezeitenzonen gebildet. Das Parkareal ist zu 50 Prozent mit Gewässern bedeckt, wie Seen, Moore, Sümpfe, Ströme und Flüsse.

Ein reiches Vorkommen an Eisbären und deren Geburtshöhlen zeichnet den Park auch international aus. Diese finden durch die Ringel- und Bartrobben reichlich Nahrung. Für eine Tundra ist die Artenvielfalt sehr groß. Insgesamt leben im der Region des Nationalparkes über 44 verschiedene Meeres- und Landsäuger. Darunter fallen auch die Karibus, Polarfüchse, Schneehasen und Weißwale. Neben den Eisbären haben sich hier auch Grizzlys und Schwarzbären niedergelassen.
Etwa 200 Vogelarten finden hier einen Lebensraum. Die meisten gehören den See- und Wasservögel an.

Autor: Remo Nemitz

 

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