Gesundheit und Krankheiten in Ecuador



Impfschutz

Bei einer Einreise aus einem Gelbfiebergebiet wird von allen Reisenden, die älter als 1 Jahr sind, der Nachweis einer gültigen Gelbfieber-Impfung verlangt. Kann diese nicht vorgewiesen werden sind Geldstrafen und ein Einreiseverbot möglich. In der Vergangenheit wurde die Gelbfieberimpfung  zum Teil auch schon vor der Weiterreise nach Ecuador von Fluggesellschaften in Nachbarländern kontrolliert.

Die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene sollten nach dem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes auf aktuellem Stand sein.

Das Auswärtige Amt empfiehlt für Reisen nach Ecuador einen Impfschutz gegen Tetanus, Hepatitis A, Diphtherie, bei längeren Aufenthalten (mehr alls 4 Wochen und/oder besonderer Exposition) auch einen Impfschutz gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut. Sind Reisen in Provinzen der Amazonasregion (Morona, Orellana, Pastaza, Napo, Zamora und Sucumbíos) oder in andere Gebiete im Osten der Anden geplant, wird auch eine Impfung gegen Gelbfieber empfohlen. In Quito, Guayaquil und auf den Galapagos-Inseln besteht kein Gelbfieberrisiko.

Denguefieber

Denguefieber ist in Ecuador endemisch und wird von einer Mückenart übertragen, die vor allem tagaktiv ist. Vereinzelt treten im Krankheitsverlauf schwere Gesundheitsschäden, auch mit Todesfolge auf. In den Provinzen Guayas, Loja und Esmeraldas sind Dengue-Ausbrüche beschrieben.

Malaria

Für die Übertragung von Malaria ist  nachtaktive Anopheles-Mücke verantwortlich. Bleibt Malaria (vor allem die Malaria tropica) unbehandelt, kann sie bei nicht-immunen Europäern auch tödlich verlaufen. Malaria kann auch Wochen und Monate nach dem eigentlichen Mückenstich ausbrechen.  Daher sollte auch nach der Rückkehr aus Ecuador bei Fieber ein Arzt aufgesucht werden, dieser sollte auf den Aufenthalt im Malariagebiet hingewiesen werden.

Die meisten Malaria-Erkrankungen in Ecuador werden aus ländlichen Regionen, die tiefer als 1.500 m liegen, gemeldet. Ein hohes Malaria-Risiko herrscht in den Küstenprovinzen Manabí, Esmeraldas, El Oro und Guayas im Westen sowie in den östlichen Gebieten der Amazonasprovinzen Napo, Sucumbíos und Pastaza.

Ein mittleres Malaia-Risiko gibt es in den westlichen Teilen der Provinzen Los Ríos, Loja und Cotopaxi sowie im westlichen Tiefland von Napo, Sucumbíos, Morona Santiago und Pastaza.

In den anderen Landesteilen und Städten von Ecuador besteht kein bzw. nur geringes Malaria-Risiko, dies gilt auch für die Galapagos-Inseln.

Je nach Reiseroute kann eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) empfohlen werden. Für die Malariaprophylaxe sind unterschiedliche verschreibungspflichtige Medikamente auf dem Markt (beispielsweise Doxycycline, Malarone oder Lariam).  Ein erfahrener Tropen- oder Reisemediziner kann Sie zur Auswahl der Medikamente, deren Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen und die persönliche Anpassung beraten.

Mücken übertragen ausser Malaria weitere Infektionskrankheiten, als vorbeugender Schutz  auf Reisen in Ecuador wird empfohlen

  • helle, den ganzen Körper bedeckende Kleidung zu tragen (lange Hosen und Hemden). Dies sowohl am Tag (Dengue-Fieber) als auch in den Abendstunden (Malaria).
  • regelmässig auf allen freien Körperstellen Insektenschutzmittel aufzutragen
  • in den oben genannten Regionen ein Moskitonetz zu nutzen

HIV /AIDS

Das Risiko einer lebensgefährlichen Infizierung mit HIV/AIDS besteht immer bei sexuellen Kontakten sowie Drogengebrauch (beispielsweise unsaubere Kanülen oder Spritzen oder Kanülen). Eine Benutzung von Kondomen wird daher immer empfohlen, besonders bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Die meisten Durchfallerkarankungen lassen sich durch eine angemessene  Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene verhindern.

Einige Grundregeln

Trinken Sie nie Leitungswasser sondern beispielsweise Flaschenwasser. Falss kein Wasser aus Flaschen zur Verfügung steht, filtern und desinfizieren Sie Wasser oder kochen es ab.  Benutzen Sie  auch zum Zähneputzen oder Geschirrspülen Trinkwasser. Schälen, Kochen oder Desinfizieren Sie Nahrungsmittel. Sorgen Sie dafür, dass keine Fliegen an Ihre Verpflegung gelangen.  Die Hände sollten oft mit Seife gewaschen werden, immer nach dem Stuhlgang, vor der Essenszubereitung sowie vor dem Essen. Wenn es angebracht ist, desinfizieren Sie auch Ihre Hände, verwenden Sie Einmalhandtücher.

Höhenkrankheit

In den ersten Tagen nach der Ankunft in Quito kann es aufgrund der grossen Höhe (2.800 m) zu Symptomen der Höhenkrankheit kommen. Untrainierten Bergsteigern wird daher empfohlen, sich vor einer Reise nach Ecuador sachkundig beraten zu lassen.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in den grösseren Städten von Ecuador ist mit Europa vergleichbar. Im ländlichen Ecuador ist die medizinische Versorgung dagegen sowohl aus technischer, apparativer und hygienischer Sicht oft nicht ausreichend. Dringend empfohlen wird daher ein ausreichender Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung. Ein Tropen- bzw. Reisemediziner kann Sie zur Ausstattung der Reiseapotheke beraten.

Arztliche Behandlungen sowie Aufenthalte im Krankenhaus sind in Ecuador zum Teil erheblich teurer als in Deutschland. Deutsche Krankenversicherungen bezahlen diese Kosten oft nicht oder nur zum Teil. Dringend empfohlen wird daher vor dem Abschluss der Krankenversicherung oder Reiseantritt eine Rücksprache mit dem zuständigen Krankenversicherungsträger. Bei Behandlungskosten in Ecuador muss der Patient normalerweise in Vorlage treten.

Vor Reisen nach Ecuador sollten Sie sich von einem Tropen-/Reisemediziner beraten lassen. In den deutschen Auslandsvertretungen in Ecuador erhält man auf Wunsch Listen von empfohlenen deutsch- bzw. englischsprachigen Ärzten.

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Autor: Remo Nemitz

 

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